Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (DIN EN ISO 20776-1)
Die minimale Hemmkonzentration (MHK) gegenüber Mikroorganismen ist allgemein als die niedrigste Konzentration eines Antiinfektivums definiert, bei der das Wachstum eines mikrobiellen Erregers über eine bestimmte Zeit gerade noch gehemmt wird[1]. International existieren verschiedene Standards zur Bestimmung der MHK.
Die Mikrodilutionsmethode gilt als Referenzmethode und wird in unserem Labor routinemäßig durchgeführt. Es handelt sich um einen Reihenverdünnungstest, in dem geometrische Verdünnungen der Prüfsubstanz in Nährmedium mit Testerregern inokuliert werden. Nach einer erregerabhängigen Inkubationszeit (im allgemeinen 18-24 h) erfolgt die Bestimmung der Anzahl noch lebendfähiger Testorganismen im Plattenzählverfahren gegen die mitgeführten Kontrollproben. Als minimale Hemmkonzentration gilt die Konzentration der antimikrobiellen Substanz, bei der die initialen koloniebildenden Einheiten (KBE) nach 24-stündiger Einwirkzeit um 99,9 % reduziert wurden. Da dieser Endwert jedoch bei Substanzen, die innerhalb von wenigen Minuten bis einigen Stunden keimtötend wirken, aus klinischer Sicht irrelevant ist, kann die Inkubationszeit nach Kundenwunsch individuell angepasst werden.[1] Wiedemann B. (1992). Bestimmung der Wirksamkeit von Chemotherapeutika. In: Burkhardt F, editor. Mikrobiologische Diagnostik. Stuttgart: Thieme. S. 714-33.